
Frankreich
03.-13.August 2019

Saint-François-Longchamp - Frankreich
Tag 5
Mittwoch, 7. August 2019 05:44 MESZ
Frankreich
Pontaix - Albertville
Entfernung: 483,4 km
Dauer: 12 h, 8 min und 32 sec
Minimale Höhe: 173 m
Maximale Höhe: 2638 m
Anstieg (insgesamt): 11749 m
Gefälle (insgesamt): 11754 m
Wenn du die Strecke sehen willst, dann klicke auf diesen Link:
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Pontaix - Chamaloc - Vassieux en Vercors - Saint Nazaire en Royans -
Saint Martin le Colonel - Grenoble -
L´Alpe d`Hfuez - La Grave -
Saint Michel de Maurienne - Bonneval -
Albertville
Der 5. Tag meiner Frankreich-Reise sollte eigentlich der Höhepunkt werden, was den Straßen mit natürlichen Tunnels und Felsüberhänge betrifft. All das sieht man, wenn man im Nationalpark Vercours herumfährt. Genau an diesem Tag war ich nun angekommen, aber als ich in der Früh aufstand und mein Motorrad sattelte, fiel mir sofort auf, dass es recht dunkel war. Dunkler als sonst. Keine Sterne am Himmel, dafür dicke schwarze Wolken. Naja, man kann nicht immer Glück haben und nur bei schönstem Wetter die schönsten Straßen fahren….
Als ich startete und im Ort “Die“ ankam, sah ich, dass die Wolken doch nicht so dunkel waren. Zumindest für kurze Augenblicke war der Himmel recht hell – zu hell sogar für diese Uhrzeit. Blitze!
Blitze erhellten den Himmel. Was hatte ich nur für ein Glück. Genau in diese Richtung musste ich fahren. Sch….
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Warum bekommt man in der Früh schon so lässige Kurvenstrecken…. nicht mal richtig munter und schon soll man den Reifen vertrauen? Ja , warum nicht….

Es sieht auf dem Foto nicht so aus, aber da waren schon richtige schwere Wolken zu sehen - leider...
Zum Glück hatte der Wettergott etwas Nachsehen und er schenkte mir die ersten 3 Stunden Fahrt ohne Regen und Gewitter. Als ich nach einiger Zeit die ersten Felsüberhängen und Tunnels auffand, ärgerte ich mich noch, weil ich keine brauchbaren Lichtverhältnisse vorfand. So eine wunderschöne Straße und keine optimalen Bedingungen! Es war alles finster und düster und absolut nichts für schöne Fotos und Videos. Egal, nachdem ich ja so viele Teile der Reise nochmals irgendwann fahren werde, wird auch dieser Teil wiederholt werden.

Spätestens dann, wenn man an solche Straßen entlangfahren will, kommt man an Frankreich nicht vorbei.

Nach jeder Kurve ein neues schöne Bild





Ein Blick zurück...
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Ein weiterer Blick zurück
All die oberen Bilder sind entstanden an der D76 kurz nach Lente an den Falaises de LAVAL. Ich bin dann einige Straßen kreuz und quer gefahren und nach einer Stunde war ich genau wieder an der gleichen Schlucht, nur dieses Mal auf der anderen Seite.
Um einige Luftaufnahmen zu machen, wollte ich noch mit der Drohne fliegen, jedoch musste ich auf halben Weg abbrechen, da gegenüber der Schlucht das Gewitter aufzog und dadurch extreme Fallwinde entstanden, was ein sicheres fliegen unmöglich machte.
So flog ich wieder zurück und packte das Ding ein und keine 2 Minuten später war es da, das zu erwartende Gewitter. Ganz schön lustig, wenn man mit dem Motorrad in den Bergen unterwegs ist und einem fast keine Zeit bleibt um das Regengewand anzuziehen. Die Drohne musste ja auch noch eingepackt und verstaut werden. Da war mir überhaupt nicht langweilig!
Das Gewitter blieb zum Glück nicht lange, - was blieb, war aber der Regen. So hatte ich noch fast 300km bei teilweise strömenden Regen vor mir, ehe es wieder aufhörte. Da ich aber weiß, dass der Reifen bei Regen noch nie Angst hatte, lasse ich mich immer wieder von ihm überzeugen und schenke ihm mein Vertrauen, sodass ich auch bei Regenfahrten zu einem Genuss komme, um geile Kurven als geile Kurven fahren zu können, ohne viel Zeit liegen lassen zu müssen.
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Auf der gegenüberliegenden gab es schon Regen, Blitz und Donner, während ich noch im trockenen war – noch…..
So fährt man halt im Regen und damit es einem nicht langweilig wird, kommt man an eine Straßensperre. Was soll man jetzt machen.
Habe ich eine Hinweistafel übersehen? Bei meinem Tempo, kaum vorstellbar :-)
Weil ich nicht wieder alles zurückfahren wollte, fuhr ich natürlich erst einmal weiter, denn schließlich war ja die Gefahrenstelle schon in Sichtweite.
Aha, eine Brücke hatte ihren Geist aufgegeben!
Das war also der Grund. Eine Brücke vom Hochwasser zerstört. Zuerst wollte ich es noch riskieren, über diese teilweise schräg nach unten hängende Brücke zu fahren, da sie aber aus ihrer Verankerung so rausgerissen wurde, dass eine fast 40cm hohe Stufe zu überwinden gewesen wäre, entschied ich mich dann doch im letzten Augenblick für die sichere Variante, - die Fahrt durch den Bach.
Da das Ufer sehr flach auf beiden Seiten abfallend war, musste ich es riskieren und verlor dadurch auch fast keine Zeit.
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Komische Straßennamen haben sie in Frankreich und dann sind die Schilder auch noch so tief unten. - und mitten in der Straße - komisch :-)
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Bei Sonnenschein, hätte diese Aufnahme sicher schöner ausgesehen
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In der Nähe von La Balme de Rencurel – So fährt man, wenn es regnet :-)
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Das ist mal ein schöner Kresiverkehr...

Nicht weit von Grenoble in der Gemeinde Seyssins sprechen die Franzosen anscheinend Deutsch
In Grenoble habe ich versucht mein Problem am Motorrad beheben zu lassen, aber keine Chance. Ich konnte nirgendwo eine flexible feuerfeste Matte auftreiben. Nachdem ich nach der fünften Werkstatt nichts gefunden hatte, fuhr ich einfach weiter. Zu viel Zeit ging schon verloren – ohne Aussicht auf einen Erfolg.
Und wenn es so schön regnet, macht das natürlich gleich doppelt Spaß.
Zum Glück kam ich recht schnell wieder raus aus der Stadt und konnte somit wieder die Landschaft mit all den Kurven und Bergen genießen.

Endlich ging es wieder in die Berge

Mal sehen, ob es etwas hilft….
Bevor die Franzosen überhaupt munter wurden, war ich schon in den Bergen und in Richtung zu meiner ersten Sehenswürdigkeit dem Dörfchen Gourdon unterwegs. Dieser Schritt war natürlich gut, denn so konnte ich in Ruhe die schönen Steinhäuser fotografieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Dorf tagsüber die Hölle los sein könnte, denn es ist wirklich wunderschön und AUF JEDEM Fall einem Besuch wert.
Den Tipp eines Freundes nach Alpe d’Huez zu fahren bin ich nachgekommen, doch leider habe ich durch den Regen keine schönen Berge - nur Häuser und Hotels gesehen.

Es dürfte recht schön sein, wenn das Wetter mitspielt.

Das Motorrad – frisch gewaschen :-)

Die Fernsicht war nicht ok, aber sonst war es lässig.

Angekommen am Lac de Chambon

Das ist einmal ein ordentlicher Zufluss

Kurz vor dem Col du Lautaret wurde die Sicht schon wieder etwas besser. Leider habe ich die schönen Berge dieser Gegend nicht gesehen. Diese habe ich mir am Abend im Internet angesehen, damit ich wusste, was ich versäumt habe. Das tat natürlich dann gleich doppelt weh.
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Mit jedem Meter, wurde die Sicht und damit das Fahrvergnügen besser. Auch andere Motorradfahrer waren unterwegs.
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Ein herrlicher Straßenverlauf am Col du Galibier. Wie schön muss es erst sein, wenn das Wetter mitspielt. Schade…
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In Les Verneys sah das Wetter noch besser aus. Ab hier waren es nur mehr vereinzelte Abschnitte, wo ich kurz mit etwas Regen beglückt wurde.




Bei diesen lustigen Strohfiguren in Les Verneys musste ich stehenbleiben. Um sie zu vergrößern, musst du sie anklicken.

Teilweise war es zum Glück wieder so wie man es sich wünscht.

Man sieht es aus dieser Perspektive nicht, aber nach oben zur Kapelle ging es recht steil. Natürlich nicht auf der Straße, dafür gab es einige Kehren innerhalb dieser kurzen Strecke.
Lacets de Montvernier – eine lässige Straße mit der Verbindung zum Col de La Madeleine.

Hier kann man es schon erkennen, wie steil der Hang nach oben verläuft. Es war zwar nicht die schönste Straße, dennoch war ich vom Bau beeindruckt und es hat mir gefallen hoch zu fahren.
Eigentlich eine lässige Strecke hier im Video, doch leider sieht man nicht so viel davon, weil ich erstens die Kamera in die falsche Richtung eingestellt hatte und zweitens das Regengewand noch zusätzlich zu meinem Luxuskörper genug aufträgt.
Danach musste ich das Regengewand entfernen, da es zunehmend wärmer wurde, zumindest spürte man es auch ohne bergab zu fahren, dass die Temperatur schön langsam wieder zunahm.

Entlang dieser Bergstraße kam ich gleich an mehreren alten Holzbacköfen vorbei. Für mich natürlich etwas, was mich doch sehr interessiert.

Manche Häuser sind mit richtig schweren Steinplatten bedeckt.
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Ein Blick zurück auf Saint Francois Longchamp
Die Passhöhe vom Col de La Madeleine. Von hier aus ging es dann eigentlich nur mehr bergab und eben dahin, bis ich in Albertville bei meinem Zimmer angekommen bin.
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Die Passhöhe Col de La Madeleine


Die Figur hat mir einfach gefallen. Sonst gab es auf dem Weg ins Zimmer nichts Interessantes mehr.
Der Tag war an sich ja nicht schlecht, aber dass es genau dann regnen muss, wo ich eigentlich die Highlights erwartet hatte, das tat natürlich weh. So gesehen war der Tag 3 mein bester Tag und es blieb auch dabei, wobei auch die folgenden Tage nicht ganz so schlecht wurden.
Vom Tag 6 hatte ich ein wenig Angst, da ich doch recht lange im Flachland unterwegs sein würde und vor allem hatte ich die nächste Großstadt im Programm.
Aber da muss man halt durch, wenn man die Route de Alpes entlang fahren will. Gute Nacht!